Determinanten der Erwachsenen

Die Fragestellung nach den besonderen Eigenschaften des Erwachsenenlebensalters in der Gegenüberstellung per exemplum zum Jugendlebensalter und zum Alter keinesfalls mühelos zu beantworten ist.

Unterschiedliche Anschauungen stellen stellenweise verschiedenartige Ergebnisse und bisweilen gar Unvereinbarkeiten. Festzuhalten ist: Es gibt keine altersmäßige Determiniertheit des geheißenen Erwachsenenlebensabschnitts, zumeist ist die Phase von 20 oder 22 bis 60 oder 65 Jahren angesprochen.

Ein Verständnis des Erwachsenenalters ist allein dann in gebührender Art erreichbar, für den Fall, dass wir diese Lebensabschnittsspanne als Teil eines ganzen Lebenslaufs untersuchen, der seine entscheidenden Bestimmungsgrößen aus dem zuvor gelebten Leben und den Wirkungen, denen dieses Leben unterlag, empfangen hat.

Sonstige wichtige Determinanten sind: die allgemeine gegenwärtige Situation, Einkünfte, Berufstätigkeit, Familienstand und so weiter Die Auswirkung solcher Aspekte ist bedeutender wie die von innen kommenden Reifungsvorgänge sowie der die Wirkung des Lebensalters in Jahren.

Die Gegensätze zwischen den einzelnen Personen dieser Gruppe sind größer denn in einem vorangegangenen Lebensalter; daher ein weiterer Boden für die verfahrene Beleuchtbarkeit der Erwachsenen als Gruppierung.

Eine Phasenlehre der humanen Vita, welche von innen kommende Fortentwicklungsverläufe zum entscheidenden Bestimmungsmerkmal nimmt, entspricht bei weitem nicht den derzeitig gesicherten Kenntnissen. Weder die Differenzierung einzelner Phasen noch deren Beschreibung sind sicher und unbestreitbar möglich.

Das gilt auch für Krisen, welche nach diversen Ansätzen die Transition von einer Phase zur anderen markieren. Es gibt keine vorprogrammierten Krisen in der Dynamik des Erwachsenen. Obendrein haben Krisen vielmehr in der psychischen und sozialen oder gesundheitlichen Gegebenheit eines Menschen ihre Verankerung als in von innen kommenden Prozessen.

Gleichermaßen unzureichend wie die Phasenlehre ist die Herangehensweise, die von geheißenen Übergangsphasen ausgeht. Zwar vermeidt er die essentielle Verknüpfung zu von innen kommenden Prozessen, doch mag wiewohl er zu unweigerlichen Beschaffenheiten führen, welche der Einzigartigkeit des Lebens keinesfalls gerecht werden.

Übergangsphasen, wie beispielsweise die Wechseljahre oder die Versetzung in den Ruhestand, werden äußerst voneinander abweichend und mit auffällig individuellen Akzenten erlebt als obendrein verarbeitet.