Motorik: Das Kind 'erlernt' sitzen und stehen und expandiert
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- Category: Erstes Lebensjahr
- Created on 18 February 2014
- Published on 18 February 2014
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Motorik: Das Kind 'erlernt' sitzen und stehen und expandiert vorrangig kriechend seinen Tätigkeitsradius.
Kognitive Dynamik: Die Dingauffassung wird feststellbar, ferner: die sensomotorische Intelligenz (Gerätschaftsdenken) konzipier sich.
Das wichtigste Merkmal dieser Zeitspanne ist eine erkennbare Bindung an die beständige Pflegeperson; die soziale Beziehungskompetenz beginnt sich zu formen. Die Interaktion der Pflegeperson,
in der Regel ist es die Mutter, mit ihrem Heranwachsender ist dieserfalls maßgeblich. Kontaktwärme, d.h. Körperinteraktion mit der Mutter, Gefühlsbewegung, freundliches, schmiegendes Sprechen, Schmusen, Blickkontakt, ist ein konstitutives Bedürfnis und bildet die Ausgangsebene der ersten affektiven Interaktion. Aus einer positiven ersten Beziehung formt sich sich Vertrauen zur Welt; die erste Relation ist sozusagen das 'Muster', nach dem Beziehungen im späteren Bestehen gestaltet werden.
Wie essentiell die ersten Zuordnungen des Kindes zu seiner Peripherie sind, belegen die Schädigungen von minderwertig hospitalisierten Kindern. Zwar lassen sich keineswegs alle Reifungsrückstände, wie vormalig angenommen wurde, auf die Trennung von der Mutter zurückführen. Intellektuelle Evolutionsstörungen gründen auf Stimulussarmut schlechter Heime und können, sobald ein Umgebungswechsel zeitig genug erfolgt, rasch aufgeholt werden. Maßgeblich komplexer sind die Verwicklungen auf die gefühlsmäßige Reifung. Fest steht, daß:
1. für eine gesunde Reifung der gefühlsmäßigen Beziehungseignung und der sozialen Anpassung belastbare, ständige Beziehungen zu Umfeldpersonen unentbehrlich sind;
2. ebendiese Beziehungen jedoch nicht lediglich zur Mutter oder ausschließlich zu einer Person, statt dessen sehr wohl zu mehreren Menschen möglich sind; maßgeblich ist, daß die Bezugsindividuen sich deutlich mit dem Kind befassen und es Kontaktgemütlichkeit durchleben lassen.
Die entscheidende Zeit für das Eingehen solcher kompakter Beziehungen und für die Architektur der Beziehungsfähigkeit überhaupt ist das Alter zwischen 6 - 8 Monaten und anderthalb Jahren.